TEGELER SEGEL-CLUB e.V.
Segeln seit 1901 im Norden Berlins
tsc stander

Um es vorweg zu nehmen: Es war eine unvergesslich schöne Reise! Alle, die teilgenommen haben, werden es nie vergessen und immer in bester Erinnerung behalten. Alle anderen haben ein Event verpasst, wie ich es in dieser speziellen Form noch nicht erlebt habe. Schade, in die (gesponserten) Container hätten noch einige Boote mehr gepasst.

Nachdem sich unsere kleine Reisgruppe bestehend aus Ferenc und Kristof (HUN), Alexander und Andi (AUT), Alper und Baris (TUR), Anne und Katharina, den Dümmer Chicas, nebst Ehegatten Malte und Arne, Carsten und Anette, Brigitte und Helmut sowie Gabi und Kalle (GER) aus allen Himmelsrichtungen kommend am Frankfurter Flughafen getroffen hatten ging es auf einen ziemlich lästigen Flug über Madrid nach Santiago de Chile. Dort angekommen mussten wir weitere 6 Stunden auf unseren Weiterflug nach Valdivia warten.

Da unser Flugzeug dort etwa 30 min zu früh ankam, verpassten wir das Empfangskomitee und enterten gleich den für uns reservierten Flughafentransfer zum Yacht Club Valdivia, wo uns bereits eine große Schar chilenischer Segler zusammen mit einem gekühlten Fass Kunstmann erwartete. Wir sollten sie alle in den folgenden Tagen näher kennen und schätzen lernen. Es entwickelte sich eine Art spontaner Begrüßungsabend der in einem Steakhaus (das kleinste Steak 350 g!) gemütlich ausklang.

 

Am nächsten Tag wurden die Boote ausgeladen und meist von Pickups vom Speditionshof zur Marina Estancilla gefahren. Allerdings mit einer ungewöhnlichen Unterbrechung. Am zentralen Platz gegenüber des Rathauses von Valdivia wurde eine Pause eingelegt. Da die Stadt die Veranstaltung unterstützte, wurden die Boote dort "präsentiert" und es erfolgte vor laufenden Kameras das eine oder andere Interview.

Zu den Örtlichkeiten. In der Nähe des Clubs befanden sich die beiden Hotels, in denen der größte Teil der ausländischen Segler untergebracht war. Vom Club aus fuhren nach einem festgelegten Fahrplan Shuttle Busse zur Marina Estancilla (ca. 15 km), wo die Boote lagen. Von dort aus waren es auf dem Wasserweg ca. 6 sm zum Segelrevier der Bahia de Corral am offenen Südpazifik. Ebenfalls ca. 6 sm betrug die Entfernung über den Wasserweg zur Stadt Valdivia.

Nach der Vermessung, wobei alle Boote gewogen wurden, und zwei Trainingswettfahrten, bei denen es einige Konfusion am Leegate und auch sonst gab, wurde eine "Polonaise" veranstaltet. Darunter konnte sich von uns niemand so recht etwas vorstellen. Wir hängten uns an Schleppboote und wurden nach Valdivia und dort einmal durch den ganzen Ort und zurück gezogen. Von den Ufern gab es von zahlreichen Zuschauern viel Beifall, die Speichersysteme verschiedener digitale Aufzeichnungsgeräte liefen unter Höchstlast. Den Rückweg zur Marina Estancilla konnten wir dann unter Segel bewältigen.

Das Schleppen war eine Erfahrung für sich. An einer dicken langen Trosse waren nebst kleine Schwimmkörpern jeweils ca. 10 kurze Enden eingespleißt, an denen man sich abwechselnd rechts und links festmachen musste. Jeder war einem bestimmten Schleppfahrzeug zugeordnet, was die Sache nicht leichter machte. Es konnte schon mal eine knappe Stunde dauern bis der jeweilige Schleppzug komplett war und sich in Bewegung setzte. Geslipt wurde in der Reihenfolge der an den Booten angebrachten Startnummern nach Aufforderung von Claudio, dem Hafenmeister. Dieser feuerte die Segler sowie die zahlreichen Helfer (zu erkennen an der Aufschrift "Staff" auf den T-Shirts) mit überschlagender Stimme und stets augenscheinlich einem Herzinfarkt nahe pausenlos mit "vamo, vamo, vamo, go, go, go" an. Ein wunderbares Schauspiel. Da es uns freigestellt war, nach den Regatten segelnder Weise zur Marina zurückzukehren, dauerte der Rückweg jeweils nur halb so lange wie der Hinweg... Zurück in der Marina wurden dann, natürlich mit vollem Einsatz organisiert von Claudio, die Slipwagen immer just in time an die Slipanlage geliefert.

Was folgte war eine würdige Eröffnungsfeier. Flaggenparade, diverse Reden von Bürgermeister, Landrat, einem waschechten Marineadmiral, Clubpräsident Pablo, dem Vorsitzenden der chilenischen KV Rolf sowie mir als IPA Vertreter wurden von einer wunderbaren chilenischen Marinekapelle untermalt bzw. unterbrochen. Da alle Anwesenden entweder deutsch oder spanisch oder beides sprachen habe ich meine kleine Ansprache auf Deutsch gehalten, wobei Barbara aus der Schweiz in's Spanische übersetzte. Wenn ihr mal ein Wort fehlte, soufflierte der chilenische Admiral. Hat Spaß gemacht. Anschließend gab es diverse Häppchen in großer Anzahl, Pisco Sour, Wein, Champagner, Kunstmann Bier usw.

Das Wetter. In der Regel schien die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Hin und wieder war es auch bewölkt, wobei die Wolken sich im Laufe des Tages in der Regel auflösten. Die Temperaturen lagen tagsüber bei 20 bis 30°, abends kühlte es sich sehr schnell ab, so dass zumindest eine warme Jacke Pflicht war. Auf dem Wasser war es deutlich kühler, da der Wind immer über den offenen und in dieser Region schon recht kalten Pazifik kam. Wegen des in der südlichen Hemisphäre vorhandenen Ozonloches hatten wir eigentlich ständig einen UV Index in Höhe von 11+ (=extremo). Da half nur cremen, cremen, cremen und zwar mit Faktor 50+! Der eine oder andere büßte gewaltig für kleinere Nachlässigkeiten hierbei. Die Windstärke im Regattarevier betrug zwischen ca. 10 und 15 kn verbunden mit einer langen Pazifikdünung. Alles zusammen sehr angenehm. Auf dem Heimweg mussten wir zwischen hohen Bergen hindurch segeln. Dort gab es in der ersten Hälfte täglich gewaltige Böen, die wir größtenteils unter Spi ausnutzen konnten. Im letzten Drittel wurde der Wind dann zunehmend von den Bergen abgedeckt, so dass sich rurseemäßige Verhältnisse ergaben. Am letzten Tag sollte nach der ersten Tageswettfahrt noch eine zweite erfolgen. Wir segelten daher wartender Weise in der Nähe des Startschiffes umher. Plötzlich zog von See her Nebel auf, so dass innerhalb von 15 min das Ufer praktisch nicht mehr erkennbar war. Folgerichtig wurden wir von der Wettfahrtleitung nach Hause geschickt. Da der Nebel glücklicherweise über das Wasser etwas langsamer zog, konnten alle den Rio Valdivia noch mit guter Sicht erreichen, dort endeten dann die Nebelbänke. Eine neue, spannende und für einige etwas gruselige Erfahrung.

Tierwelt. Einige Mädels berichteten aufgeregt von Pinguinsichtungen auf der Regattabahn. Ich habe dort allerdings keinen gesehen, obwohl ich auch ein Mädel an Bord hatte. In der Stadt Valdivia gab es einen Fischmarkt am Hafen. Dieser war durch umfangreiche stabile Zaunanlagen zum Wasser hin geschützt. Dahinter befanden sich eine größere Zahl teils riesiger Seelöwen, die es sich in Erwartung leckerer Häppchen auf Betonpfeilern (da passte immer einer drauf) neben dem Fischmarkt gemütlich gemacht hatten. Original Kommentar einer in Berlin geborenen Piratenseglerin: "Det is ja wie im Zoo hier". Auch von unserer Hotelterrasse an einem Ausläufer des Rio Valdivia konnte man nach übereinstimmenden Aussagen der "Dümmer-Chicas" gelegentlich den Seelöwen "Otto" sehen.

Social Events. An den meisten Abenden gab es etwas mehr oder auch weniger (dazu unten mehr) leckeres zu essen, wirklich guten chilenischen Rotwein, das obligatorische Kunstmann Bier und natürlich jede Menge agua (con oder sin gas). Dies fand entweder in der Marina Estancilla oder in der Stadt im Club statt. Es wurde gegrillt oder gekocht oder es wurden unterschiedlichste sehr sehr schmackhafte Häppchen gereicht. An einem Abend war "Curanto" angesagt, eine typische Spezialität aus Südchile. Wir begaben uns nach ausgiebiger Dusche vom Hotel zum Club. Leider war ein Großteil des einleitenden Spektakels bereits abgeschlossen und wir konnten nur noch die abschließende Zeremonie erleben. Was war dort bisher geschehen? Im gepflegten Clubrasen war ein ca. 1 m tiefes Loch mit einem Durchmesser von sicher 2 m ausgehoben worden. Dort hatte man Steine hineingelegt und mittels eines lang anhaltenden starken Feuers aufgeheizt. Darauf wurden dann ca. 13 verschiedenen Zutaten aufgestapelt und lagenweise mit irgendwelchen großen Blättern abgedeckt. Mein Freund Ferenc aus Ungarn hat genau Protokoll geführt, leider hat er es mir noch nicht geschickt, so dass ich hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit nur einiges aus meiner Erinnerung wiedergeben kann. Ganz unten (man konnte es später so liegen sehen) wurde etwas eingebracht, was zumindest auf den ersten Blick wie Elefantenkacke aussah. Darauf wurden riesige Mengen verschiedener Muscheln gelegt. Es folgten gut gewürzte Würstchen, Hühnchenteile, Schweinefleisch, Kartoffeln, verschiedene Sorten in Plastikfolie eingewickeltes mit Mehl versetztes Kartoffelpüree und wohl noch das eine oder andere. Der ganze Berg wurde dann zunächst wieder wie schon zwischendurch mit Blättern und abschließend mit einer Plane, die noch mit Erde beschwert und abgedichtet wurde, abgedeckt. Danach musste die gesamte Komposition noch länger garen. Die Zwischenzeit wurde für ausgiebige Fachgespräche, wie auf Regatten üblich, genutzt. Dann war gegen 23.00 Uhr der große Moment gekommen. Das Kunstwerk wurde entblättert und chargenweise zum Buffet geliefert. Die Dinge, die man als Europäer kennt, sowie auch der Großteil der Muscheln waren durchaus lecker. Alles hatte allerdings einen etwas merkwürdigen Nebengeschmack, den man auch aus dem stundenlang aufsteigenden Dunst wahrgenommen hatte. Das war alles o. k. Nun zu der oben bereits erwähnten "Elefantenkacke". Dabei handelte es sich um Meeresfrüchte, die zusammen mit ihrem sie umgebenden Lebensraum als unterste Schicht im Curanto gelandet waren. Aus dieser Masse wurden kleine etwa eurostückgroße orangefarbene Teile herausoperiert. Das Fleisch soll sehr stark jodhaltig sein, was ja unter anderem gut für die Zähne ist und darüber hinaus auch die Schilddrüse beim nuklearen Super Gau schützt. Der Geschmack jedoch war wohl in extremer Form so, wie der das Gelände überlagernde Geruch. Einige mutige experimentierfreudige Kolleginnen oder auch Kollegen haben es probiert: Extremst grenzwertiger Geschmack! Viele von unseren chilenischen Freunden haben es allerdings in den höchsten Tönen gelobt. Zum Glück gibt es unterschiedliche Geschmäcker! Dieser Abend war dennoch wunderschön und erst viel zu spät zu Ende. Der Tag danach war segelfrei und daher hatte Rolf für uns europäische Teilnehmer einen Ausflug organisiert. In Rolfs Geländewagen sowie zwei gecharterten Kleinbussen ging es ungefähr 200 km in Richtung Nordosten und das ganze vor dem Frühstück. Wir haben dann später in einem schönen Lokal, wo Jugendliche zu Kellnern und in weiteren gastronomischen Berufen ausgebildet wurden, ausgiebig gefrühstückt. Dann ging es über kilometerlange teils abenteuerliche Schotterpisten zu den "Thermas Geometricas". Dort liegen in einer urwaldmäßig grünen Schlucht jede Menge sehr schön angelegter Wasserbecken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen zwischen ca. 32 und 40° Wassertemperatur. Dazwischen ist der eine oder andere Wasserfall mit eiskaltem Wasser. Das hat unseren strapazierten Körpern und Seelen gleichermaßen sehr gut getan. Das warme bzw. ursprünglich sehr heiße Wasser ist durch vulkanische Aktivitäten aufgeheizt, das kalte Wasser stammt aus den Abflüssen der schneebedeckten Vulkane. Zu einem späten Mittagessen sind wir dann in Villarica bei "Mami Helga", einem an dem riesigen Villaricasee wunderschön gelegenen Restaurant eingekehrt. Später haben wir noch die Hinterlassenschaft vom letztmaligen Ausbruch des Villarica Vulkans besichtigt. Eine breite Spur erstarrter Lava aus ca. 1970. Dann waren wir in Pucon, auf der anderen Seite des Sees gelegen. Ein wunderschöner Ferienort. Insgesamt ein eindrucksvoller, sehr schöner und von Rolf super vorbereitet und moderierter Ausflug. Eines hat mich besonders beeindruckt und mal wieder klar vor Augen geführt, das der Mensch die Natur selbstverständlich nicht nach Gutdünken beeinflussen kann bzw. im Griff hat. Ca. 200 km südöstlich von Valdivia gibt es einen Vulkan, der seit etwa Juni 2011 ununterbrochen Asche ausstößt, was je nach Windrichtung einerseits den Flugverkehr behindert oder regional zum Erliegen bringt und andererseits, zumindest in den östlich davon gelegenen Landstrichen, die sich zumeist in Argentinien befinden, Landschaften und Dörfer mit einer lebensfeindlichen Ascheschicht bedeckt. Aufgrund des während unseres Ausfluges vorherrschenden Südwindes zog die Asche an diesem Tag nach Norden, d. h. in das Gebiet, in dem wir uns aufhielten. Obwohl schönstes klares Sonnenwetter war konnten wir in den Bergen auf der Rückfahrt von den Thermen Berge, die eigentlich nicht weit weg waren, nur durch einen durch die Aschewolke verursachten Dunstschleier sehen. Die Aschewolken bestehen aus einem sehr feinstkörnigen Staub, der demnach lange in der Luft verbleibt bevor er sich irgendwo ablagert. Rolf erzählte, dass Kühe, die über längere Zeiträume mit diesem Staub bedecktes Gras fressen, sich über die Zeit ihre Zähne regelrecht herunter schleifen, so dass sie eingehen. Gruselig.

Unsere Gastgeber und Freunde. Rolf, Pablo und Pablo, Andy, Toto, Maria, Claudio usw. usw. haben uns mit ihrer Gastfreundschaft zwei unvergessliche Wochen bereitet. Sie haben über ca. ein Jahr organisiert, jede Menge potenter Sponsoren geworben, ein perfektes Programm aufgestellt, die Marina Estancilla in ein jollengeeignetes Gelände verwandelt, Schleppleinen gespleißt (grins), uns geholfen, wenn es Problemchen gab, und darüber hinaus für perfektes Wetter gesorgt. Es sind wirkliche Freundschaften entstanden! Vielen vielen Dank für alles, hoffentlich sehen wir uns irgendwann, vielleicht sogar auf einer Piratenregatta, wieder.

Die Siegerehrung. Fand statt auf der Terrasse eines Kunstmuseums am Rio Valdivia gegenüber der Stadt. Eine prächtige Kulisse für eine wirklich grandiose Siegerehrung. Geehrt wurden nicht nur die Segler in verschiedenen Kategorien. Sponsoren, Helfer, die Kapitäne der Schleppschiffe (unter anderem unser Freund Peter, ein Weltumsegler aus Berlin, der hier offenbar eine zweite Heimat gefunden hat), verschiedene andere Offizielle bzw. Funktionäre, alle ausländischen Segler, also auch das jugendliche argentinische Team, das sich hervorragend verkauft hat wurden auf die Bühne gerufen und bekamen kleine Geschenke. Bei den Seglern gab es die Kategorien chilenische Meisterschaft, chilenische Meisterschaft Classic Division und natürlich der World Cup. Zwischen den vorgenannten Ehrungen gab es immer wieder Reden verschiedener Persönlichkeiten wie auch bei der Eröffnung. Deshalb verzichte ich hier auf eine detaillierte Aufzählung. Die Preisverteilung für des World Cup, an der ich, soviel sei verraten, teilnehmen durfte, war dann über alle Maßen aufwändig und stilvoll. Nachdem alle das Treppchen geentert hatten und ihre Medaillen, die Punktpreise sowie den Worldcup in Empfang genommen hatten, wurden an die drei Teams plötzlich eisgekühlte Champagnerflaschen verteilt und sogar beim Öffnen dieser geholfen. Was sollten wir damit tun? Formel 1 mäßig herumspritzen? Wir haben es dann in gemäßigter Form getan, schließlich saßen in der ersten Reihe mehrere Admiräle der Armada de Chile, mit denen wir es uns nicht verderben wollten. Danach haben wir untereinander angestoßen und uns gegenseitig beglückwünscht, bevor uns die noch gut gefüllten Flaschen wieder abgenommen wurden. Das war auch höchste Zeit, denn nun begann die "Glückwunschpolonaise", zu der sich bereits von uns unbemerkt, ca. 70 % der Zuschauer aufgereiht hatten. Was mussten Gabi und Sany viele dunkelhaarige Typen küssen.... Danach Häppchen, Getränke usw.... Im Anschluss an die Preisverteilung wurde das nagelneue Boot, welches Frank und Sany gesegelt hatten, als Geschenk des Hauptsponsors an den Yachtclub Valdivia übergeben. Eine noble Geste...

Den Abend haben wir in der Skybar des Casinos mit einem wunderschönen Blick über das nächtliche Valdivia ausklingen lassen.

Ach so, gesegelt sind wir auch. Und zwar 12 Läufe mit 3 Streichern.

Die Wettfahrtleitung war schwach, benötigte eigentlich immer viel zu lange, um eine Bahn auszulegen, die Startlinie war manchmal arg kurz, lag allerdings meistens ganz gut. Gesegelt wurden Up and Down Kurse mit Ablauftonne und Gate und jeweils zwei Runden. Die Starts waren nicht ganz einfach, weil überwiegend tidenabhängig unterschiedlich starker mitlaufender Strom war, was zu einigen Frühstarts führte. Auch uns hat es einmal unter Black Flag erwischt, dumm nur, dass wir in dem Rennen als erster durchs Ziel gegangen waren. Der anzuwendende Plan war immer der selbe: gut starten, weit nach links und mit einer Wende zur Luvtonne. Wer zu früh wendete, verhungerte fast zwangsläufig im oberen Drittel der Kreuz. Auch das ist uns einmal passiert obwohl wir ja eigentlich wussten, wie es geht... Manchmal ist man einfach zu gierig...

Schon nach drei Läufen am ersten Tag kristallisierte sich ein Favoritentrio heraus: 1. Francisco und Franz Rompeltien (CHI 412), 2. Kalle und Gabi Wildt (GER 4366), 3. Frank und Sany Schönfeldt (GER 4431). Einer der hartnäckigsten Verfolger, Ferenc und Kristof Nemeth (HUN 432), schoss sich in den drei Läufen des vorletzten Wettfahrttages durch drei Disqualifikationen wegen Frühstarts unter Black Flag selber ab. Nachdem Frank und Sany im Laufe der Tage immer besser in Tritt gekommen waren, lauteten die Ergebnisse

1. Goldmedaille Frank und Sany Schönfeldt

2. Silbermedaille Francisco und Franz Rompeltien

3. Bronzemedaille Kalle und Gabi Wildt

Es waren schöne, spannende Wettfahrten mit teils knappem Ausgang. Das Ganze bei feinstem Segelwetter, wie bereits oben beschrieben. Erwähnenswert ist auch noch ein riesiger Frachter, der eines Tages morgens neben der Regattabahn vor Anker lag. Mit Hilfe von zwei Schleppern wurde er während einer laufenden Wettfahrt in Windeseile quer über die Regattabahn in Richtung einer Verladepier neben dem Ort Corall verholt. Dies geschah wunderbarerweise ohne einen einzigen Piraten zu behindern. Das Feld befand sich zu der Zeit weit entfernt im Bereich der Luvtonne. Ein unplanmäßiges Ereignis ergab sich eines Morgens während des Schlepps zum Regattarevier: der Pirat "Armageddon", mit dem der Eine oder Andere auch schon schlechte Erfahrungen in der Startvorbereitung gemacht hatte, kenterte im Schlepp. Da wurde sofort die auf einem Sicherungsboot angesiedelte Kampfschwimmerin mit ihren meterlangen Flossen eingesetzt. Ich selber kenne es nur aus Erzählungen, da wir einem sehr viel später auslaufendem Schleppboot zugeteilt waren. Es ist jedoch nicht viel passiert, an den Wettfahrten des Tages hat die tapfere Crew teilgenommen.

Noch einmal ein ganz herzliches Muchas Gracias an unsere Gastgeber und Organisatoren dieses wunderschönen Events.

Kalle (GER 4366)

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