Im Rahmen der Travemünder Woche fand vom 22.-27.07.2012 die diesjährige WM der 29er statt. Wir kamen über Nacht zum 21. direkt und gut gelaunt von der EM mit einem Pokal in der Tasche in Travemünde an. Als das Camp am Grünstrand so langsam erwachte, konnten wir unser Boot abladen und unseren Klappi entfalten. Sagenhafte 217 Teams aus 24 Nationen hatten gemeldet - Rekord-WM. Viele 29er-Segler fieberten dieser WM entgegen, manche stiegen nach langer Wettkampfpause noch einmal auf ihr Skiff, nur um dabeizusein. Eigentlich konnten wir mit dem schönen Erfolg bei der EM befreit aufsegeln, die Windvorhersage für die Qualitage mit leichten Winden ließ nichts gutes erahnen. Wenig Wind liegt uns einfach nicht, daran müssen wir arbeiten, und dann noch diese Kabbelwelle aus Wind und Strömung... :-(

Das Chaos fing schon beim Practice-Race an: alle segelten, wo sie gerade Bock hatten, keiner auf seiner Bahn, Start und Ziellinien galten nicht und die Trainer hatten auch keine Ahnung. Jeder macht was er will, aber alle machen mit das kann ja heiter werden.

Mit (47)-33-32 und zusätzlich noch Chrash und Bruch, der über Nacht repariert wurde, fingen wir reichlich desorientiert an. Am zweiten Qualitag segelten wir mit (35)-28-21 etwas, aber nicht viel besser. Mit dem Ziel, die WM zweistellig zu beenden, fanden wir uns auf Platz 137 wieder. Das mußte ja nun wirklich nicht sein.

Am dritten Tag lief das Boot endlich und wir katapultierten uns mit 15-15-12 auf Platz 100 - und das hieß Silber-Fleet. In der dritten Wettfahrt kamen wir sogar vor unseren ISAF-Jugend-WM-Teilnehmern Kohlhoff/Werner ins Ziel. Damit hatten wir echt nicht mehr gerechnet, aber mit den Streichern und dem ganzen Rechengedönz beim Segeln scheint sowas möglich zu sein. Wir waren überglücklich, standen wir nun genau auf Platz 100 :-)

In den drei Finaltagen ging zunächst wieder nicht viel, am letzten Tag kam richtig Wind, aber dann gleich so, dass wir uns in der letzten WF, aussichtsreich liegend, kurz vorm Ziel geschmeidig ins Wasser gelegt haben und den Kahn auch nicht mehr rechtzeitig in Schwung bekamen, was uns ein DNF bescherte. Nach einem erneuten Crash in der ersten WF war uns das dann eigentlich auch schon ein bisschen egal.

Insgesamt konnten wir doch mit dem Erreichen des Silber-Fleets zufrieden sein, wir wissen, woran wir arbeiten müssen, aber auch was durchaus möglich ist und so freuen wir uns schon auf die nächste WM im kommenden Jahr bei unseren nördlichen Nachbarn in Aarhus.

Eure Anne und Pia - 29er GER 2009

Alle Ergebnisse hier