Wir erinnern uns alle: Im Jahre 2007 war das ansonsten so fröhliche Stiftungsfest von einer gewissen Trauer umfangen, da wir Abschied nehmen mussten vom Saal in seinem jahrelang wohlbekannten Gewandt. Kaum das Gläschen Sekt aus der Hand gestellt, wurden Pumps gegen Stahlkappe und Armreif gegen grobe Handschuh getauscht, um den Saal wie ein Phönix aus der Asche, bzw. dem Staub, wieder auferstehen zu lassen. Somit war das Stiftungsfest 2008 der 107. Geburtstag des TSC und der erste unseres neuen Saals.
Da sich aufgrund ungünstiger Mondkonstellationen, Ostern in diesem Jahr dicht an Sylvester schmiegte, blieben den arbeits- und feierfreudigen TSCern nur wenige Wochenenden, um Schiffe und Grundstück für die neue Saison vorzubereiten. Daher fiel das Stiftungsfest am 8. März auf den Tag des allgemeinen Arbeitsdienstes "Schiene frei!". Das tat der Stimmung jedoch keinerlei Abbruch: Schnell wuschen sich die TSCer die letzten Reste des Schuppenstaubs und eventuell noch etwas VCTAR aus den Haaren, warfen sich in schickes Kleid und eleganten Anzug und kamen zahlreich in den neuen Saal. Hier waren die Tische für die etwa 70 Gäste schon festlich gedeckt und ein großartiges Buffett der Familie Girle wartete nur darauf, die tagsüber verbrauchte Energie schnell zurückzubringen. Im Erker saß Dario am Klavier und verzückte mit italienischen Weisen zum Essen. Aber lange hielt er es nicht mit loungiger Dinermusik aus. Kaum war der letzte Teller geleert, drehte er mächtig auf und lockte mit einem ersten Rock'n'Roll die tanzlustigen Segler aufs Parkett. Ein Highlight war seine Frau, die nicht nur mit anmutigen Antlitz sondern auch mit toller Stimme Stimmung machte und dafür sorgte, dass die Tanzfläche nicht leer wurde. In den kurzen Pausen musste so mancher frische Luft schnappen und traf dabei vor der Tür zur Terrasse auf ein munteres Grüppchen von Glimmstengelfans, die sich aus Rücksicht auf die Nichtraucher unter den freien Himmel (und zur Vermeidung von Erkältungsbeschwerden auch unter den Heizpilz) zurückgezogen hatten. Doch allzu lange blieb keiner draußen, was weniger an der vorfrühlingshaften Kühle, sondern eher an der guten Laune im Saal und in der Schifferstube lag. Bis weit in Morgen wurde zu toller Musik getanzt, gefeiert und gelacht. Wenn die TSCer nach einem harten Arbeitsdienst des Abends noch so viel Energie aufbringen, dann freut man sich schon auf die Saison. Es war ein munterer Geburtstag eines munteren Clubs!
Kai Jürgens