TEGELER SEGEL-CLUB e.V.
Segeln seit 1901 im Norden Berlins
tsc stander

Joseph Boys sagte einmal "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu" Das gilt natürlich auch für den TSC, der sich ständig dem Neuen anpasst und damit meine ich nicht die sich ständig ändernden Winde auf unserer Heimatpfütze. Der TSC ist zwar ein traditionsbewusster und doch vor allem ein moderner Club mit modernen Ansichten und modernem Auftreten. Dazu gehört nicht nur das modern eingerichtete Herrenklo sonder auch ein state-of-the-art Web-Auftritt. Es ist unser Bestreben, hier nicht jeden Modetrend mitzugehen, doch das einzuführen, was nachhaltig ist und unseren Mitgliedern die Freude am Club und am Segeln steigert. Die Wetterseite des TSC und die beiden WebCams sind solche Highlights, die zur webbasierten Lebensqualität massiv beitragen, wie uns die Klickzahlen jeden Monat lebendig erzählen. Doch genau hier liegen auch die größten Probleme der Webseite.

Seitdem die Internetdatenmenge, die im Club umgeschlagen wird, nicht zuletzt durch die Smartphones und das liberalisierte und kostenfreie WLAN massiv zugenommen hat, stellten wir immer häufiger Abstürze und Hänger in unseren Hauptanwendungen Wetter und WebCam fest. Die Lebensqualität war getrübt, Abhilfe musste her. Erste Lösung war die Drosselung des Datentransfers, das WLAN wurde langsamer im Club. Wer nur mal seine Mails checken wollte, merkte es kaum, doch wer ein Video streamte oder Bilder uploaden wollte, dem erschien sein Handy nicht sonderlich smart sondern eher fart. Die kritischen Bemerkungen wider die Webmaster waren zwar nicht laut, weil man ja nicht in Hand beißt, die einen bandbreitenmässig füttert, doch waren auch wir mit dieser Situation nicht glücklich.

Parallel begannen wir gegen die Schneckenpost anzukämpfen. Der Provider wurde gewechselt. Das spart dem Club Geld und bringt mehr Bandbreite, doch läuft der alte Vertrag leider noch ein wenig, bis das voll wirkt.

Um zu verstehen, wie der zweite Hebel wirkt und warum dieser Hebel auch viele andere Vorzüge hat, muss man ein wenig mehr von der Technik hinter Webcam und Wetter verstehen. Ich versuche es -wie eigentlich immer- einfach und kurz zu erklären. OK, ich versuche es...

Die Wetterstation auf dem Mast am Kopfsteg sendet alle 5 min die Messwerte auf die Basisstation, von dort gelangen die Werte per USB Kabel in einen Rechner, auf dem die Wettersoftware läuft (Tag und Nacht 24/7, 365 Tage im Jahr). Die Wettersoftware schreibt die Daten in eine Datenbank. Das ist eigentlich nicht viel was anderes, wie eine lange Tabelle, in der zu jedem Aufnahmezeitpunkt die Temperaturen, Drücke, Windstärke usw stehen. Eigentlich, doch auch nur eigentlich. Leider denkt die Wettersoftware recht kompliziert, na gut, ist halt so...

Man hätte nun einfach die Werte dieser Datenbank ins Internet stellen können, aber keiner will die Matrix, jeder nur die Frau im roten Kleid, also mussten schicken Grafiken her. Deswegen haben wir ein Programm in Java (in nicht auf, denn Java ist nicht nur eine Insel) geschrieben, das die Daten aus der Datenbank in schicke Grafiken übersetzt und diese als Bild speichert. Diese Bilder haben wir dann in zwei Größen ins Internet hochgeladen (zwei Größen, weil das Bild ja größer werden sollte, wenn man draufklickt). 8 Wetterwerte, also 8 kleine und 8 große Bilder und das alle 5 min. Ganz schön viel Upload und dazu kommen dann noch alle zwei Minuten zwei WebCam Bilder. Und hier lag das Problem: Wenn viel Smartphone im Club dann nicht viel Band breit und schwubs verschluckt sich der Uploader.

Nicki und ich dachten viele Kugeln lang nach und hatten dann die Idee: Statt aufwändiger Bilder sollten wir doch lieber nur die Daten hochladen. Und die Grafiken dann auf dem Server erzeugen. Hört sich einfach an. Aber der Teufel liegt bekanntlich im Detail. Zunächst legten wir die Datenbank für die Wetterdaten auf unserem Webserver an. Dann exportierte Nicki die alten Daten seit 2005 und importierte sie in die Webdatenbank. Dann begann die Arbeit. Nicki organisierte ein Programm, dass auf dem WebServer aus den Daten hübsche Grafiken baute. Und ich änderte das Java-Skript, so dass die Wetterdaten aus der Datenbank auf dem TSC Rechner ins Internet übertragen wurden. Nicki programmierte die SQL-Abfragen. Die sahen schon super aus. Doch so ganz hat er mir das php-Skript noch nicht erklärt und deshalb mache ich immer alles kaputt, wenn ich da rangehe. Dafür bleibt ihm auch noch die Schönheit des Java-Skripts verborgen, sagt er jedenfalls, wenn ich davon schwärme.

Ist auch egal: Es läuft und das ist auch gut so. Die Wetterstation sendet alle 5 min, die Basisstation empfängt, schreibt in den Rechner, die Wettersoftware in die Datenbank im TSC. Dann holt sich das Javaskript die Daten pumpt sie in die Datenbank auf dem Server und dann kommen kleine Grafik-Heinzelmännchen und machen Grafiken draus. Für jeden von Euch und ganz aktuell.

Und was ändert sich für den TSCer? Nun, zunächst laufen die Skripte zuverlässiger und stabiler. Und dann kann man die Grafiken aufziehen und vergrößern. So kann man bis auf die einzelnen Werte im 5 min Takt runterschauen, oder sich schnell einen Überblick über letzten 4 Tage machen.

Das ist schon ganz nett, aber noch nicht ganz das, was wir uns vorstellen. Schließlich haben wir fast 900.000 Datensätze seit 2005 gesammelt und alle sind online. Lasst Euch überraschen, was wir in Zukunft mit der Vergangenheit alles so anstellen. Bald ändert sich wieder was, denn wir bleiben uns treu!

Kai und Nicki

Und so funktionierts: Ein Schaubild zu unserer Technik

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