AufbauDie Osterfeiertage 2012 werden für viele mit dem unbedingten Wunsch nach einer heißen Dusche verbunden bleiben. Hierzu gehören sicherlich die Segler des 39. Preis der Malche im Tegeler Segel Club, die von Karfreitag bis Ostersonntag ihre Sieger in den Bootsklassen 420er, Pirat und Varianta 18 aussegelten.

Der Karfreitag begrüßte die 18 420er und 19 Piraten Teams mit einem strahlenden Sonnenaufgang an hellblauem Himmel. Der See lag ruhig vor den Seglern, kein Windhauch regte sich. Entspannt wurden daher die Boote aufgeriggt und für die Regatta bereit gemacht. Die lockere Stimmung wich jedoch einer gespannten Vorfreude, als gegen Mittag der Wind einsetzte. Mit einer Stunde Verpätung gingen die Boote um 13 Uhr auf den Kurs,

den die Wettfahrtleitung trotz leichter Winde gut ausgelegt hatte. Nach zwei Wettfahrten kamen die Jollen zurück in den TSC und freuten sich auf die beiden verbleibenden Regattatage, für die mehr Wind angesagt war.

 

Und die Wetterfrösche behielten recht. Am Samstag morgen blies aus einem bedeckten Himmel Wind mit gut 4 Bft aus West. Beste Bedingungen. Doch leider kam mit den Wolken auch der Schneeregen und eine unangenehme Kälte. Das hielt die Segeler jedoch nicht davon ab, auf dem See Vollgas zu geben. Heiße Ritte im Trapez, schnelle Spi-Shiften und enge Tonnenmanöver zeigten, dass die Teams im Wintertraining gut an Kondition und Fitness gearbeitet hatten. Für die 8 Boote der Klasse VA18 war es der erste Regattatag und der forderte mit drei Wettfahrten alles von den Crews. Mit klammen Fingern die Schoten zu bedienen während die Graupelschauer übers Deck zogen war kein Vergnügen. Den Hinterman jedoch an der Tonne abzuhängen, das entschädigte für vieles! Als die Segeler am Nachmittag im TSC zurückkamen und sich am heißen Tee im Schuppen aufwärmten waren die Gesichter durchweg verfroren, aber auch zufrieden. Hoffentlich blieb der Wind auch für den letzten Tag.

Und das tat er: Ostersonntag war es kalt, so kalt, dass die Bootsplanen mit Eis bedeckt waren. Der Wind war jedoch mit 3-4 Bft aus Nord genauso schön wie am Vortag. Und dazu blinzelte die Sonne durch die Wolken. Um kurz nach 11 Uhr gingen die Boote auf die Bahn. Die Kreuz verlangte aufgrund vieler Dreher den Steuerleuten alles ab. Viele Wenden wühlten das Feld stark durcheinander. Doch lag der Kurs so gut, dass auf den beiden Down-Wind-Schenkeln die Spis in der Sonne leuchteten.

VA18

Jan Forster, Kadertrainer 420er, fasste das Wochenende zusammen: "Ja, gut, kalt war es und der Schneeregen war sicherlich auch nicht toll, aber der Preis der Malche gibt uns die Möglichkeit unseren Stand und die Fitness unter Regattabedingungen zu sehen. Das ist wichtig für uns so früh in der Saison. Guter Job der Wettfahrtleitung, bei den Windbedingungen Tonnenlegen, war nicht einfach." Auch für die VA18 waren die Bedingungen zum Segeln sicherlich gewöhnungsbedürftig. Bernd Cwielong aus Markkleeberg berichtete: "Wenn bei 4 Bft gegenan auf der Kreuz die Hände klamm sind von den Graupelschauern, die übers Deck rauschen, dann ist es nicht leicht nach der Wende die Fock gleich wieder dicht zu bekommen. Die VA 18 ist ein schnelles, wendiges und agiles Schiff, da macht das schon viel aus. Einen Moment zu spät und schon fährt man viel weniger Höhe als das Verfolgerteam. Tja, und dann haben die einen." Für die Piraten ist der Preis der Malche traditionell eine wichtige Standortbestimmung zum Saisonstart. Marc Helms, Vorschoter auf Beil 4396, dazu: "Das Wetter zu Ostern ist immer ein Risiko. Letztes Jahr im T-Shirt und heute mit Schnee und Eis. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Da zeigt sich, wer schon hart ist und beißen kann." und lachend fügt er hinzu: "Versuch doch mal was neues: Segeln bei 3°C".

Sieger bei den 420ern: Tim und Daniel Wiegand (JSC) vor Jaspar und Arved Enders-Seidlitz (JSC) sowie Cynthia Sassenroth (SPYC) und Desiree Hoffmann (YCW). Bei den Piraten gewannen Detlef Hegert (RSG) und Oliver Bajon (SCN) vor Sascha Schröter (SCN) und Holger Hoff (CKA) sowie Arne Clauß (JSC) und Christine Schmeißer (TSC). Die Klasse VA18 gewannen Helge Schröder und Axel Heinrich (TSC) vor Florian Duwe (TSC) mit Wolfgang Zöllner (YC-M) und Robert Will (TSC) sowie Bernd und Barbara Cwielong (YC-M).

Alle Ergebnisse sowie Videos vom Event sind hier zu finden!