470er Trainingslager in Palma de Mallorca vom 27.01.-05.02.2006
Tagesberichte von Erik und Thomas
27.01.06 - Flug und Ankunft in Palma (Thomas)
Sehnlich erwartet hatten wir dieses Trainingslager schon lange. Aber der Wunsch endlich in den Süden zu kommen wurde noch viel stärker, als in der letzten Woche vor den Winterferien polarähnliche Temperaturen über Berlin hereinbrachen.
Am Morgen des 27. Januar war es dann endlich soweit. Wir verließen Berlin per Flugzeug; Ziel: Palma. Angekommen begrüßten uns jedoch ein grauer Himmel und Nieselregen, was unsere ganzen Hoffnungen auf wärmere Temperaturen mit einem Mal zunichte machte. Beim darauf folgenden Abladen der Boote im Hafen von Arenal regnete es dann im heftiger. Zum Glück konnten wir einen Gabelstaplerfahrer überreden, unseren 470er vom Bus zu heben, was uns eine Menge Arbeit und die totale Durchnässung unserer Kleidung ersparte.
Danach konnten wir unsere Zimmer in einem Apartmenthaus beziehen und uns endlich ein bisschen ausruhen. Später gingen wir noch einkaufen da wir uns ja selbst verpflegen mussten. Baguette, dazu Schinken und Käse, Müsli und Milch - das sollte für die ersten Tage genügen. Nach dem Abendessen gab es noch eine längere Besprechung mit dem Trainer. Danach gingen wir auf unsere Zimmer, um schlafen zu gehen.
28.01.06 - 1. Segeltag (Erik)
An diesem Tag fanden wir wieder Regen vor. Es waren etwa 12°C. Trainingsbeginn fertig an der Rampe war um 9.30 Uhr. Dann war noch eine kurze Besprechung und es ging aufs Wasser. Der erste Eindruck, dass kein Wind wäre, verzog sich schnell und wir segelten bei ca. 2-3 Windstärken die erste Einheit des Tages. Schwerpunkte der Einheit waren Einstellungen und Bootsgefühl wieder zu finden. Im zweiten Training des Tages frischte der Wind auf eine 3 auf und wir mussten feststellen, dass der Winter doch ganz schöne Spuren hinterlassen hatte. Das Training ging gegen 17 Uhr zu Ende und bei dem Bootscheck danach sahen wir, dass unsere Schwertlippen schon wieder gerissen waren. Daran konnten wir wegen der Nässe sowieso nichts ändern und waren verpflichtet, so die nächsten Tage erst einmal zu segeln. Am Abend fanden wir dann noch die Zeit die örtliche Spielhalle aufzusuchen in der ich den Punkterekord beim Basketball gebrochen habe und Thomas den Rekord bei so einem Schlagkraftspiel brach. Also letztendlich doch ein sehr erfolgreicher Tag.
29.01.06 - 2. Segeltag (Erik)
Heute gleicher Trainingbeginn und mittlerer Wind, später auffrischend auf ca. 3-4 Windstärken. Schwerpunkte waren heute lange Angleichschläge und Halbwind heizen. Juhuuu.... Das war ganz cool bis dann unser Spi gerissen ist. Das war auf dem Steuerbordbug die Vorliek. Dann haben wir immer nach der Halse den Spi umgeknotet und konnten so noch ein bisschen mit der anderen Vorliek segeln. Naja... immerhin hatten wir an diesem Nachmittag das erste Mal Sonne. Schönes Wetter.
Am Abend waren wir erschöpft und fielen ziemlich schnell ins Bett. Leider hat es wieder angefangen zu regnen und unsere Sachen trockneten nur schwer. Dafür gab es gutes Essen mit der selbst zubereiteten Soße, die aus vielen merkwürdigen Sachen bestand.
30.01.06 - 3. Segeltag (Thomas)
Am Morgen regnete es immer noch heftig. Beim Eintreffen im Hafen mussten wir außerdem noch starken Windmangel beklagen. Also zunächst abwarten, Tee trinken. Gegen 9.15 Uhr konnte sich dann ein konstanter Wind in der Bucht von Palma aufbauen. Aber bei 0 bis 1 Beaufort und dem immer noch andauernden Regen musste die erste Trainingseinheit schon bald abgebrochen werden. Zur Nachmittagseinheit hatte der Wind weiter nachgelegt und blies nun ablandig mit teilweise 28 Knoten (7 Bft.). Inzwischen waren schon zwei 470er wegen Schadens in den Hafen gefahren und auch uns ereilte das Pech wenig später. In einer starken Böe kenterten wir und mussten danach feststellen, dass unser Großsegel eingerissen war. Also blieb auch uns nichts anderes übrig als den schützenden Hafen aufzusuchen. Am Abend dieses anstrengenden Tages fielen wir alle todmüde ins Bett.
31.01.06 - 4. Segeltag (Thomas)
An diesem Tag sahen wir schon beim Aufstehen, dass der Wind vom Vortag immer noch über die Bucht pfiff und auch der Regen noch unermüdlich auf die Dächer prasselte. Im Wetterbericht stand etwas von 8 Windstärken, was uns entscheiden ließ, vorerst abzuwarten. Um 11 Uhr wurde dann festgelegt, dass jeweils ein Team mit dem Trainer aufs Wasser fährt, was uns allen als gute Lösung erschien. Als Erik und ich an der Reihe waren, hatte der Wind gerade noch etwas zugelegt und so heizten wir dann zunächst Vorwind auf die Bucht hinaus. Mit einer enormen Geschwindigkeit von Welle zu Welle zu fliegen und Raumschots unter Spinnacker dahinzugleiten brachte extremen Spaß. Beim darauf folgenden Kreuzen zurück Richtung Hafen wurde uns allerdings erst die immense Strecke bewusst, die wir zuvor zurückgelegt hatten. Alles in allem brachte uns der Tag eine Menge Fun und Erfahrung im Bereich Schwerwettersegeln.
01.02.06 - 5. Segeltag (Erik)
An diesem Tag war die Pause geplant, was wie sich herausstellte eine ganz gute Planung war. Das Meer war spiegelglatt so dass wir ohnehin nicht hätten segeln können. Unser Entschluss ging nun dazu, dass wir zum shoppen ins Decathlon und zu den factory outlet Läden fuhren. Das Shoppen war echt cool und bei dieser Gelegenheit haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen Aufsehen zu erregen. Wir haben uns nämlich als Teamshirt rosafarbene Lycrashirts mit Blümchen organisiert. Am Ende des Tages waren wir noch kurz in Palma, haben die Discos für den Princess Sofia Cup angeschaut und fuhren dann nach Hause wo wir noch kurz aßen und danach ziemlich schnell ins Bett gingen.
02.02.06 - 6. Segeltag (Thomas)
Wie auch am Tag zuvor war zunächst absolute Flaute. Wir entschieden uns das Boot zu checken und einige Neuerungen anzubauen. Gegen Mittag kam ein leichter Seewind auf und wir konnten endlich wieder trainieren. Bei netten 3 Windstärken, Sonne und kristallklarem Wasser macht das Training einfach mal doppelt so viel Spaß und es wird einem bewusst, dass sich der lange Weg in den Süden wirklich gelohnt hat. Wir blieben so lange auf dem Wasser, dass es beim Abplanen unseres 470ers schon dunkel war. Das Aufstehen am Morgen dieses Tages hatte sich also wirklich gelohnt!
03.02.06 - 7. Segeltag (Erik)
Heute hatten wir wieder relativ leichten Wind, der am Nachmittag noch etwas auffrischte. Wir trainierten heute vor allem lange Schläge, die uns trimmtechnisch sehr weiter brachten. Mittags kamen wir kurz rein, aßen ein wenig, machten unsere übliche Pause, in der wir meist Fußball spielten (meistens mehr ich als die anderen) und fuhren nachmittags wieder raus. Am Nachmittag durften ich mit Max Tauschen und endlich mal auf einem Mackay segeln. Wir haben nachmittags viel gespielt und haben so was gemacht wie ohne Ruder segeln, Handstand im Trapez und Steuermann-Schotten-Tausch. Beim Ohne-Ruder-Segeln haben wir natürlich meisterhaft gewonnen, da wir ja schon im TEENY auf so etwas antrainiert wurden. Wir kamen mit Abstand als letzter in den Hafen, weil wir nur noch rumgealbert haben.
04.02.06 - 8. Segeltag (Thomas)
Nach dem ganzen Segeln bei Leichwetter hatten wir alle mal wieder Lust auf etwas mehr Wind. Und den bekamen wir auch. Es waren gute fünf Windstärken, die die Palmen entlang der Promenade ins schaukeln brachten. Perfekt um am letzten Segeltag noch mal Vollgas zu geben. Das Segeln machte sehr viel Spaß, obwohl wir ständig damit beschäftigt waren unser Boot zu flicken. Aus irgendwelchen Gründen ging im 10-Minuten-Takt etwas kaputt. Da waren zum Beispiel der Baumniederholer oder die Großschot, die sich plötzlich auflösten. Auch einige Schrauben schienen uns nicht geweiht zu sein.
Nachdem wir abends die Boote gut verschnürt abgestellt hatten, trafen sich alle im "Bierkönig" zum trainingslagerabschließenden Gemeinschaftsabend. Danach gingen die, die anscheinend absolut keine Müdigkeit verspürten nach einem kurzen check in der Oben-ohne-Bar noch in einen Club.
05.02.06 - Rückflug (Thomas)
Trotz der kurzen Nacht schafften es alle aus dem Team pünktlich zum Flughafen zu kommen. Der Flug verlief problemlos, da sowieso die meisten schliefen. Beim ersten Anblick des immer noch verschneiten Berlins, lief es jedoch allen kalt den Rücken herunter; vor allem bei dem Gedanken, in wenigen Minuten aus dem Flugzeug aussteigen zu müssen.
Alles in allem war das Trainingslager sehr zufrieden stellend: Wir hatten fast alle Wind- und Witterungsbedingungen und haben auch sehr viel gelernt, was uns sicherlich in dieser Saison nach vorne bringen wird.
Erik und Thomas
P.S.: Wir werden in Zukunft versuchen uns kürzer zu fassen.