Zur Jubiläumsregatta „20 Jahre WWW“ vom SCF-H traten in diesem Jahr 37 Frauen- Crews an – ein starkes Zeichen für gelebte Gleichberechtigung auf dem Wasser.
Dank Claudia Clabunde und Hannelore Vogel, die 1999 die Regatta ins Leben riefen, wurden Frauen ermutigt, den Männern mal die Pinne/das Steuer aus der Hand zu nehmen und selbst Boote bei einer Wettfahrt zu führen.
Heute ist die WWW zu einer Traditionsregatta für Frauen geworden, zwar nicht mehr die einzige, aber die erste!
Mona Küppers, DSV-Präsidentin hat das nach sorgsamer Recherche inzwischen auch erkannt, kam zur Siegereh-rung, begeistert, in so viele strahlende Frauengesichter blicken zu können und hat revidiert, was die Presse über den Helga-Cup in Hamburg verbreitet hat, von wegen die größte und einzige Frauenregatta weltweit…
Nun gut, was die Medienwirksamkeit angeht steht der Helga Cup besser da, aber tolle Bilder von den Segelcrews kann der SCF-H auch machen!
Die TSC-Frauen waren natürlich auch dabei und gingen in folgender Zusammensetzung an den Start:
Irmingard Mannl mit Heike Fontés und Christiane Duwe auf dem IF-Boot „Legende“ Andrea Schober mit Andrea Loth und Agnes Wehke auf dem H-Boot „Happy Hour“ und Jessica Jürgens mit Monika Berger, Kirsten Wuttig und Leonie Jürgens auf dem IF-Boot „Big Flash“. Ich habe Irmingard nicht gefragt, aber von den TSC-Frauen ist sie diejenige, die schon am längsten bei WWW dabei ist, wo sie doch ursprünglich vom SCF-H auf der idyllischen Insel Valentinswerder kommt.
Die Windprognosen gingen auf, bereits am Samstagmorgen wehte es mit guten 4 bis 5 Bft aus Süd-Südwest über den See, da war geballte Frauen-Power gefragt. Der SCF-H hatte einen Dreieckskurs gelegt, wir sollten 3 Runden segeln. Der Start war vor Hasselwerder und dann ging die Kreuz hoch Richtung Strandbad zur Tonne 1, die wir an Backbord ließen, um halbwinds zur Tonne 2 zu hei-zen, die vor den Südufer- Vereinen lag. Tonne 3 lag dann wiederum vor Hasselwerder, eine vierte Tonne, die wir statt der 3 auf der letzten Runde passieren mussten, lag etwa vor der Borsigbrücke – ein schöner langer Kurs. Neben vielen, auf dem See schon bekannten Kielbooten, wie die Granada, einigen Variantas, Jollenkreuzern, IF-Booten, H-Booten und anderen waren auch mehrere Jollen- Klassen vertreten, wie Randmeerjollen, Piraten, eine Europe und ein 420er, ein tolles Feld motivierter und gut-gelaunter Frauen-Crews.
Wenn so ambitioniert gesegelt wird, kommt es auch immer wieder zu mal mehr, mal weniger spektakulären Vor-fällen und leider auch Unfällen. Richtig schlimm wurde es zwar nicht, aber ein Crewmitglied musste wegen einer Kopfverletzung (klassisch Baum gegen Kopf = AUA) ins Krankenhaus, andere Ladies testeten aus, ob das Boot, das sie führten, auch was ab kann und crashten mit anderen ineinander oder aber es kam zu Kenterungen oder über-mäßigen Wasseraufnahmen, nicht durch zu viel Trinken etwa, sondern sehr starker Bootskränkung. So zum Bei-spiel der Stahljollenkreuzer von Claudia Clabunde, deren Lenzpumpe auf Hochtouren lief.
Genug Action wurde den Zuschauern auf dem Wasser jedenfalls geboten.
Als wir nach einer knappen Stunde als 5. Boot ins Ziel segelten, spürten wir auch, was wir getan hatten. Es war doch ordentlich Wind und Moni und Kirsten waren so sehr damit beschäftigt nach den Wenden die Genua dicht zu bekommen, dass sie nicht viel anderes mitbekamen. Irmingard, im Übrigen zweitälteste Teilnehmerin, war mit ih-rer Crew als viertes Boot ins Ziel gegangen, ein tolles Ergebnis, unser Tripple A-Team (Andrea, Agnes und Andrea) hatte sich sogar den 2. Platz geholt. Die Ergebnisse waren durchaus zufriedenstellend, blieb nun noch die Rechne-rei abzuwarten, denn es war ja eine Yardstick-Regatta…
Andrea und Crew segelten gleich nach Zieleinlauf zur Insel, Irmingard und wir erst einmal zurück zum TSC, um die Boote abzuriggen und dann mit Irmingards Boot rüber zu motoren. Im SCF-H angekommen wurden wir herzlich und mit Steg-Sekt empfangen. Liebe Männer, merkt Euch das: Steg + Sekt = Fröhliche Frauen!
Neben den vielen, teils schon lustigen Damen, erwartete uns auch ein tolles Grill- Büfett mit vielen leckereren Salaten, es gab eine Cocktailbar und die Stimmung war einfach super. Die Siegerehrung ließ noch etwas auf sich warten aber das störte eigentlich niemanden, denn es gab genug zu erzählen, alle tauschten sich über die Geschehnisse auf dem Wasser aus und auch die Männer waren wieder mit im Boot.
Endlich war es soweit. Nach einer netten Ansprache vom Vorsitzenden Hanjo Becker und einer Gesangseinlage (einer spielte Akkordeon, ca. 100 Frauen stimmten ein) kam dann als Überraschungsgast Mona Küppers ans Mikro. Sie war so begeistert von der Stimmung und den strahlenden Teilnehmerinnen, dass sie selbst strahlte und begleitet von tosendem Beifall klarstellte, dass nicht der Helga-Cup in Hamburg die erste Regatta nur für Frauen ist, sondern die WWW, jawoll!
Jedes Boot bekam eine Erinnerungsgabe, die Preisträger Gläser und Sonderpreise (Bootsfender) wurden auch ausgegeben.
Hier nun das Endergebnis der TSC-Crews:
2. Platz H-Boot 231 Andrea Schober, Andrea Loth, Agnes Wehke
5. Platz IF-Boot 2078 Irmingard Mannl, Heike Fontés, Christiane Duwe
7. Platz IF-Boot Jessica Jürgens, Monika Berger, Kirsten Wuttig, Leonie Jürgens
Die Ergebnisliste findet Ihr hier, schaut doch mal rein:
Es war ein toller Event, wir sind wieder dabei – Ahoi!
Eure Jessi