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Liebe TSCer,
wusstet Ihr, dass der TSC 1988 und 1990 jeweils einen Umweltpreis für eine „Schlamm- und Schmutzfänger Vorrichtung für Bootswaschwasser“ erhalten hat? Vom Berliner Segler-Verband gab es für die Planung der Anlage 1.500 DM und von der boot Düsseldorf den Willi-Weyer-Preis für vorbildliche Arbeit im wassersportbezogenen Umweltschutz, der mit 5.000 DM dotiert war.
Diese Anlage, die im Herbst 1988 in Betrieb gegangen ist, existiert heute noch und dient dazu, dass das Waschwasser, das auch Reste von Unterwasseranstrichen enthalten kann, nicht ungefiltert in den See läuft. Dahinter verbirgt sich ein einfaches, aber effektives System: Das Waschwasser läuft über ein Gefälle in eine mit einem Gitterrost abgedeckte Absetzgrube, die aus drei hintereinandergeschalteten Beruhigungszonen besteht. Hier kann sich der Schlamm absetzen bevor das so geklärte Wasser in den See läuft.
Wir möchten Euch bitten, diese Anlage beim Waschen Eurer Boote unbedingt zu nutzen. Die Boote müssen dazu oberhalb des Gitters abgestellt werden (siehe Foto).
Die Nutzung des Bootswaschplatzes ist gemäß unserer Umweltordnung übrigens verpflichtend. Bitte achtet gegenseitig auf die Einhaltung dieser Regel und sprecht Mitglieder an, die ihr Boot nicht an dieser Stelle waschen.
Viele Grüße
Eure Umweltgruppe
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Alljährlich beschäftigen wir uns mit der Frage, wie wir unsere Boote präparieren, damit wir am Ende der Saison nicht einen bunten Zoo unterhalb der Wasserlinie vorfinden. Es geht bei diesem Thema aber nicht nur um unser Boot, sondern sowohl um die Gesundheit von uns und unseren KameradInnen als auch um die Umwelt, in die schlussendlich hochwirksame Gifte eingetragen werden. Interessant: Pro Boot werden pro Saison bei Verwendung eines Dünnschicht-Kupferantifoulings 0,5kg Kupfer in das Gewässer eingebracht!
Ich habe eine Liste mit hilfreichen Links zusammengestellt.
Ausführliche Publikation zum Thema Antifouling:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/421/publikationen/190514_uba_lf_antifouling_bf.pdf
Liste biozidfreier Antifoulings:
http://www.limnomar.de/eigenedateien/file/produktliste-biozidfrei-word-februar-2020.pdf
Der Bewuchsatlas:
https://www.umweltbundesamt.de/bewuchsatlas-karte
Die Publikation zum Bewuchsatlas:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019-10-22_texte_129-2019_bewuchsdruck-biofouling-organismen.pdf
Liste der derzeit zugelassenen Biozidprodukte (BAuA, Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin):
https://www.baua.de/DE/Themen/Anwendungssichere-Chemikalien-und-Produkte/Chemikalienrecht/Biozide/pdf/Biozidprodukte-im-Entscheidungsverfahren.pdf?__blob=publicationFile
Zulassungsstatus von Biozidprodukten - Recherche über die Suchmaske des BAuA:
https://www.baua.de/DE/Biozid-Meldeverordnung/Offen/offen.html
Euer Umweltobmann
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Im Tagesspiegel las ich, dass auf dem Gelände der Oberflächenwasser-Aufbereitungsanlage (OWA) ein 21 Meter hoher Turm errichtet worden ist, der 67 Tonnen Aktivkohle enthält. Er soll das Wasser des Nordgrabens und des Tegeler Sees von schädlichen Stoffen befreien, die von der bisher betriebenen Anlage nicht zurückgehalten werden,. Es handelt sich im wesentlichen um Reste von Medikamenten, deren Wirkstoffe aus dem Wasser mit der Aktivkohle herausgefiltert werden. Ein Beispel sind die rezeptfrei verkauften Salben (Voltaren, Diclo u.a.), welche den Wirkstoff Diclofenac enthalten. Die Reste gelangen beim Waschen oder Duschen in das Abwasser. Auch Hormone und Antibiotika werden entfernt. Die A-Kohle wird anschliessend mit den Rückständen verbrannt. Das zunächst bis Oktober geplante Experiment gehört zum Grossvorhaben „Askuris“, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird.
Eine weitere wirksame Methode zur Reinigung von unerwünschten Stoffen ist die Behandlung mit Ozon. Sie ist energieaufwändig und daher teuer. Ihre Wirksamkeit wird geprüft.
Wer mehr über das Vorhaben wissen möchte, kann dies im Tagesspiegel vom 18.02.2016 unter „Berlin/Brandenburg“ oder im Umweltschaukasten nachlesen.
Wolfgang Hertel
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In der Yacht 1/2015 auf Seite 72 finden Bootseigner, die Antifoulinganstriche auf ihren Booten verwenden, einen Artikel, der den gegenwärtigen Stand bei der EU-Prüfung im Rahmen der Biozidrichtlinie beschreibt, und den ich zu lesen empfehle. Er bezieht sich auf das Pressegespräch auf der Hamburger Bootsmesse, an dem ich für den DSV teilgenommen habe und stellt insgesamt einen objektiven Bericht des Verlaufs dar. Ob allerdings wegen des erhöhten Wertes von Irgarol (s-Triazin) ein Verbot von biozidhaltigen AFs binnen notwendig ist, sei dahingestellt.
Nach Auskunft des Umweltbundesamtes wird der Wirkstoff wegen hoher Giftigkeit (Toxizität) und Schwerabbaubarkeit (Persistenz) sowieso nicht zugelassen und darf dann in Unterwasseranstrichen nicht mehr verwendet werden.
Wie in der Studie richtig angegeben wurde, ist eine einmalige Beprobung noch nicht aussagekräftig, aber das Problem wird sich mit dem bevorstehenden Verbot von selbst erledigen.
Für die mechanische Reinigung im Wasser gilt, dass derzeit ein Verbringen des anhaftenden Bewuchses in das Gewässer nach den Wassergesetzen unzulässig ist. Hier müssen die Länder tätig werden, wenn diese Alternative angewendet werden soll. Die Farbindustrie hat sich auf diese Alternative schon eingestellt und bietet biozidfreie sehr harte Unterwasseranstriche an.
Wolfgang Hertel,
Umweltobmann im TSC, Dezember 2014
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Fremde Wasserorganismen gefährden die heimische Flora und Fauna So schützen Sie das ökologische Gleichgewicht Ihrer Gewässer.
(Deutscher Segler-Verband, Juli 2013) Mit Inkrafttreten der EU-Biozidrichtlinie im Jahr 1998 wurde die Verwendung von Bioziden für Unterwasseranstriche erheblich eingeschränkt. Das entlastet die Umwelt, begünstigt aber bei vermehrtem Bewuchs am Bootsrumpf die globale Verbreitung von Wasserorganismen in fremde Lebensräume. Dadurch kann das ökologische Gleichgewicht empfindlich gestört werden. Haben sich fremde Wasserorganismen erst einmal in ihrem neuen Lebensraum angesiedelt, ist eine Ausrottung oft unmöglich, und heimische Organismen werden verdrängt. Gebietsfremde Arten können durch Konkurrenz, Raubdruck und Übertragung von Krankheitserregern oder Parasiten eine Bedrohung der biologischen Vielfalt darstellen und die einheimischen Ökosysteme deutlich verändern.
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Die Stiftung Warentest hat unter
eine Liste veröffentlicht, die ein Entsorgen von Abfall und Wertstoffenerleichtert. Schaut mal in den Aushängekasten "Umwelt und Natur". Dort findet Ihr sie.
Wolfgang Hertel, Umweltobmann