- Details
- Geschrieben von: Kai Jürgens
"Lass den Anker fallen!" brüllte Jessi gegen den Wind, Kai ließ die Kette kommen und der Anker verschwand in den aufgewühlten Wassern des Tegeler Sees. "Wir treiben, wir treiben!" kam es fast panisch von hinten. Kai zog schon wieder an der Kette. Er saß mit den Füßen gegen die Bugklampen gestützt auf dem Vorschiff der "Peer Gynt" und nahm den Anker wieder auf. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. "Frei!" brüllte er, als er die letzten Kettenglieder über die Ankerspill am Bugkorb hievte.
- Details
- Geschrieben von: Kai Jürgens
Nein, ein toller Sommer war es 2007 nun wirklich nicht. Nach ein paar schönen Tagen im April und Mai definierte sich der diesjährige Sommer lediglich durch die Tatsache, dass es Sommerferien gab. Die brachten zwar weder die Sonne und somit auch keine größeren Einnahmen an den Kassen des Freibads Tegel noch führten sie dazu, dass die Falten auf den Stirnen der Wettfahrtleiter des TSC glätteten, da sie recht spät im Jahr lagen. Eigentlich sind späte Sommerferien kein Faltenthema, zumal das Wettfahrtleiterpärchen noch kinderlos ist, und sich somit nicht Ende August an überfüllte Mallorca-Strände mit einem großen Haufen nörgelnder Deutschen, laut singender Holländer und nach verbranntem Fleisch stinkender Engländer legen muss.
- Details
- Geschrieben von: Kai Jürgens
"Guten Morgen und herzlich Willkommen im TSC zum Jüngstenfestival 2007!" schallt es aus der neuen Medienanlage über die Terrasse. Fast etwas erschrocken zuckt Jessi zusammen, lächelt, nimmt das Mikro runter und schaut über den Platz, auf dem sich bei grauem Himmel 40 Opti und 16 Teeny Segel im leichten Wind bewegen. Drei Wochen Vorbereitung entladen sich in der dritten großen Segelveranstaltung dieser Saison. Schon lange sind die T-Shirts für die Teilnehmer und die handgravierten Gläser für die späteren Sieger bestellt und geliefert, Kai hatte in den letzten Wochen nahezu täglich die Teilnehmerlisten im Internet aktuell gehalten und nachdem der Stab der helfenden Unterstützer komplett ist, kann es ja losgehen.
- Details
- Geschrieben von: Kai Jürgens
Segeln ist ein wundervoller Sport. Wind, Wellen und gute Seemannschaft treiben ein Boot voran und bringen es schnell zum ersehnten Ziel. Soweit die landläufige Meinung über die wohl zweitschönste Nebensache der Welt. Doch betrachtet man das Metier etwas genauer, so wird man feststellen, dass auf den Binnenrevieren dieses Verhalten durchaus an seine -geographischen- Grenzen stößt. Die große Fahrt zu neuen Gestanden findet im Nordteil von Berlin ihr jähes Ende and er Spandauer Schleuse und den Brücken in Hennigsdorf. Kaum, dass man endlich das Boot in Fahrt, die Segel getrimmt und den Kurs abgesteckt hat, findet man sich in der tiefgangbeschränkenden Nähe einer Uferböschung wieder, die den kundigen Skipper zu einem mehr oder weniger ungeplanten Manöver zwingt.
- Details
- Geschrieben von: Kai Jürgens
Eigentlich müsste der Blutdruck der Wettfahrtleitung mit zunehmender globaler Erwärmung sinken, reduziert sich doch mit jedem Milligramm Kohlendioxidausstoß das Risiko, dass der Preis der Malche aufgrund von Eisgang abgesagt werden muss. Denn mal ehrlich: Ein Verschieben der Veranstaltung vom angestammten Osterwochenende ist schon aus Traditionsgründen nicht wirklich eine Option, auch wenn so mancher Ausrichter von österlichen Kaffeetafeln in kleinen Orten südlich von Kiel dieses zutiefst bedauert. Und so hielt sich die Anspannung im designierten Hause J&K Jürgens bei Wassertemperaturen von minimal 4°C über den ganzen Pseudowinter 2006/2007 arg in Grenzen. Der Preis der Malche war im Gegensatz zum Vorjahr nicht gefährdet und das war auch gut so.